Der Triebwagen bzw. die Triebwagen seiner Art waren das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Waggonfabrik Wismar (der Eisenbahn-Verkehrsmitel AG (EVA) in Berlin) und der Maybach-Motorenbau GmbH (Friedrichshafen / Bodensee). Anfang der 1920er Jahre begann die Waggonfabrik mit dem Bau von Triebwagen nach völlig neuen Konstruktonsprinzipien, nämlich mit einem Maschinendrehgestell – einem Drehgestell mit integriertem Motor und Getriebe. Der Prototyp wurde 1924 auf der großen Eisenbahnausstellung auf dem neu errichteten großen Rangierbahnhof Seddin bei Berlin präsentert. Die Deutsche Reichsbahn übernahm den Wagen als VT 851 und bestellte mehrere solcher Fahrzeuge (VT 852 – 861, 866 – 871), die jedoch etwas weiterentwickelt wurden.
Auch in Dänemark gab es Interesse an den Triebwagen, letztlich wurden vier Stück dorthin exportiert. Weitere Triebwagen dieser Bauart wurden nach Ungarn, Schweden und Belgien geliefert.
Als die Skagenbahn (Frederikshavn – Skagen / Nordjütland) 1924 von Schmalspur auf Normalspur umgebaut wurde, wollte man auf der Strecke den Betrieb mit Triebwagen einführen. Man sah sich nach verschiedenen Optionen um und die Wahl fel auf die EVA-Maybach-Triebwagen. Einer der Gründe war, dass man Güterwaggons für Fisch an den Triebwagen anhängen wollte, um Fisch schnell nach Frederikshavn und weiter in den Süden transportieren zu können.
Der SB M 1 wurde 1927 mit der Fabriknummer 18051 geliefert und fuhr unverzüglich ca. die Hälfte aller Reisezüge der Bahn. Bereits 1932 erhielt der Triebwagen einen neuen und kräftigeren Motor, im Jahr 1948 dann einen Hercules-Motor mit 165 PS, der bis zu Ausmusterung des Triebwagens im Jahr 1968 hielt.
Einzig der Triebwagen M1 der Skagenbahn (SB M 1) blieb bis heute erhalten.
Ende 2024 haben wir den Triebwagen käuflich erworben und zunächst mit einer neuen Plane versehen, um ihn vor der Witterung besser schützen zu können. Die Überführung nach Wismar soll 2025 stattfinden. Seine Rettung und Erhaltung ist für die Wismarer Industriegeschichte und die Geschichte des Triebwagenbaus generell von großer Bedeutung.
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Update 07.02.2025
Die letzten Monate stand der Triebwagen in Fiskebæk abgestellt, wo er insbesondere in den Wintermonaten besser vor den an der Küste vorherrschenden Winden geschützt war. Am 01.02.2025 trafen sich einige Vereinsmitglieder vor Ort, um gemeinsam mit Unterstützung der dänischen Eisenbahnfreunde den SB M1 zurück nach Gedser zu überführen. Diese Überführung diente gleichzeitig der Überprüfung der Radsätze und der Rollfähigkeit des Fahrzeuges.
Video/Foto: Martin Möller
Update 28.02.2025
Am 26. Februar waren erneut einige Vereinsmitglieder vor Ort in Gedser, um sich dem SB M1 zu widmen. Da uns leider keine originalen Zeichnungen dieses Fahrzeugs vorliegen, konnten wir lediglich auf die Skizzenblätter der baugleichen Triebwagen VT 853 bis 860 zurückgreifen. Um den geplanten Transport des SB M1 optimal vorzubereiten, wurden die exakten Maße des Fahrzeugs – insbesondere die tatsächliche Höhe und Breite – sorgfältig ermittelt und dokumentiert.
Zusätzlich nutzten die Vereinsmitglieder die Gelegenheit, um sich um die Sicherung der Abdeckplanen zu kümmern. Durch Wind und Wetter hatten sich diese teilweise gelöst oder verschoben. Daher wurden sie neu ausgerichtet und fest verzurrt, um das Fahrzeug weiterhin bestmöglich vor Witterungseinflüssen zu schützen.

Foto: Torsten Lützow
Update 11.04.2025
Die Vorbereitungen für den Transport unseres historischen Triebwagens SB M1 von Gedser nach Wismar laufen auf Hochtouren. Der Transport ist für den Mai geplant und erfolgt in mehreren Etappen: Zunächst wird der Triebwagen mit der Fähre von Gedser nach Rostock übergesetzt. Anschließend wird er per Straßentransport vom Rostocker Fährhafen bis nach Wismar gebracht – und zwar auf einem speziellen Schienensemitieflader, also einem Tieflader mit Gleisauflage für Schienenfahrzeuge.
Eine Spedition ist bereits beauftragt, und eine geeignete Transportroute steht fest. Vor dem Transport müssen allerdings noch einige vorbereitende Maßnahmen durchgeführt werden: Die Dachaufbauten des Triebwagens werden demontiert, damit die vorgeschriebenen Transporthöhen eingehalten werden können.
Wir freuen uns auf diesen wichtigen Meilenstein!











